Es war ein ganz besonderer Festsonntag zu dem Bischof Harald Bias die Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg am Muttertag begrüßt – es ist Konfirmationssonntag und es wird eine eiserne Hochzeit gefeiert. Das Bibelwort entnahm er dem Lukas Evangelium 6,45: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor und aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“
„Das Wort könnte etwas eckig klingen, aber wir sind hier, weil wir gute Menschen sein wollen“, beginnt Bischof Bias seine Ansprache. Bereits in der Schöpfungsgeschichte werde der Mensch nicht lediglich als gut, sondern als sehr gut bezeichnet. „Doch was ist denn am Menschen gut?“, schließlich sei ja klar, dass er das nicht immer ausschließlich sei. Der Mensch besitze allerdings einen großen Schatz, den freien Willen und die Entscheidungsfreiheit. Gerade am Konfirmationstag und damit für die eigene Zukunft sei es wichtig, diesen freien Willen einzusetzen und Verantwortung für sein eigenes Tun und Handeln zu übernehmen.
Das Fundament dazu bilde der Glaube an den dreieinigen Gott.
Fünf Punkte stellte Bischof Bias als Wegweiser heraus:
1. Der Glaube an Jesus Christus, der für uns auf die Erde gekommen ist und wiederkommt.
2. Der Glaube an den Heiliger Geist, der Glaube an den Dreieinigen Gott. Dies soll vor allen Dingen auch in schwerenStunden wichtig sein
3. Das Halten der Gesetze Gottes, im Glauben, Gehorsam und ernstlichen Vorsatz. Das grundlegende Gesetz sei dabei das der Liebe.
4. Der Vorsatz Gott zu dienen mit all den Fähigkeiten, die man hat und damit in der Kirche Christi zu dienen
5. Der Glaube an das Apostelamt
„Oft frage man sich im Leben ja nach dem Benefit, also was man davon habe“, führte der Bischof weiter aus. Man bekomme einen unschätzbar großen Schatz, nämlich den Segen Gottes.
„Auch im heutigen Konfirmationssegen und im Segen an das Eiserne Paar hat der Segen Gottes Potenzial der ewigen Wirksamkeit.“ Es gehe darum diesen Reichtum für das eigene Leben zu erschließen und daraus einen starken Glauben zu entwickeln.
Aus der Stärke werde dann die Zuversicht sich auf Gott verlassen zu können. „Was immer bleibt: Gott hat dich und mich lieb! Dann entsage ich dem Bösen, das ergibt sich nahezu automatisch“ macht der Bischof deutlich.
Lebenserfahrung sei dabei noch lange keine Erfolgsgarantie. Diese nutze im Leben, aber es sei mitnichten so, dass man automatisch weiser würde im Alter. Tägliches Bemühen sei wichtig. Böses meiden und eine Achtsamkeit für sich selbst, ein guter Mensch sein zu wollen, hingen eng zusammen. „Eigene Entscheidungen sind nicht immer zum Besten.“ Doch tue sich Segen auf, wenn man sich an die Liebe Gottes halte, riet Bischof Bias weiter.
Grundsätzliches Gottvertrauen sei auch bei Verzweiflung unabdingbar, denn es diene immer zum Besten.
Solidarität füreinander und miteinander seien dabei ebenso essenziell. Die Gemeinde gäbe einem dann diese Solidarität mit offenen Armen. „Euch Konfirmanden sei das immer ein Anker, ihr seid immer herzlich willkommen und so ist die Gemeinde für euch ein innerer Segen.“ Meide man das Böse, so Bias weiter, erschließe sich das Gute auch für andere. Sich nicht an übler Nachrede oder gar an Shitstorms zu beteiligen, achtsam gegenüber dem anderen zu sein, führe einen dann zu innerer Gelassenheit und Großzügigkeit in der Liebe Gottes.
„Wenn man gibt, verliert man nicht“, fasste Bischof Bias seine Predigt zusammen.
Es folgte der Konfirmationssegen, der Segen und die Glückwünsche an das eiserne Paar für ihre „immense Treue und den Glauben, den sie in ihren 65 Ehejahren erleben durften“ und die Glückwünsche an all die Jubilare und Geburtstagskinder an diesem besonderen Sonntag.