Aus der Gemeindegeschichte
Kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert bestanden in der Stadt Berlin bereits vier Hauptgemeinden der Neuapostolischen Kirche, so auch die „Gemeinde 1“ in der Elbingerstraße. Die Mitgliederzahlen stiegen, so reifte der Entschluss, in der Gegend der früheren Mühlenberge und des Bötzow-Viertels eine weitere Gemeinde zu gründen. Am 1. April 1911 wurde dann durch Apostel Hallmann die „Gemeinde 1b“ eingeweiht. Das war die Geburtsstunde der heutigen Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg.
1934Das Kirchenlokal befand sich in der Prenzlauer Allee 36, in einem Fabrikgebäude auf dem 3. Hinterhof parterre. Die Gemeinde zählte rund 130 Mitglieder. Der neue Versammlungsraum hatte nur zwei Fenster und lag neben einem Stall. Da die Gemeinde weiter wuchs, wurde bald ein größerer Raum notwendig. Er befand sich im gleichen Haus auf dem 3. Hof in der 2. Etage. Im Jahre 1920 war die „Gemeinde 1 b“ auf 398 Mitglieder angewachsen, so dass auch dieser Raum bald zu klein wurde. Als neuer Versammlungsraum diente die Schulaula des ehemaligen Königsstädtischen Oberlyzeums in der Greifswalder Straße 25. Dieser Raum bot rund 450 Sitzplätze. Hierher zog die Gemeinde am 3. September 1922.
1968Durch das stetige Wachstum der Gemeinde wurde die Lösung der Raumfrage immer dringender. Die neue Kirche in der Dunckerstraße 31 entstand dann in den Jahren 1933/34. Am 16. September 1934 wurde in einem feierlichen Gottesdienst, den Apostel Landgraf im Beisein der Apostel Lax und Scheel hielt, das neue Gotteshaus eingeweiht. Als Grundlage des Gottesdienstes diente der 100. Psalm. Zum Einzugsgebiet der neuen Kirche gehörten rund 830 Geschwister der Gemeinde Nordost, hinzu kamen etwa 150 Geschwister aus der Gemeinde Nord. Der 21. Oktober 1934 war für die Gemeinde ein ganz besonderer Segenstag. An diesem Sonntag diente Stammapostel Bischoff den Geschwistern.
1975Die Kirche besaß zu der damaligen Zeit noch keine Orgel, als Instrument diente ein Harmonium mit Blasebalg. Erst im Jahre 1938 erhielt die Kirche eine Orgel, es war dies ein Instrument aus dem Johannisstift in Spandau. Dann kam der 2. Weltkrieg, der auch für die Geschwister unserer Gemeinde viel Trübsal und Tränen, aber auch manche Glaubensstärkung brachte. Bis auf kleine Beschädigungen überstand die Kirche den Krieg gut, so dass während des gesamten Krieges die Gottesdienste stattfinden konnten. In der Nachkriegszeit nahm das Werk Gottes einen gewaltigen Aufschwung. So zählte die Gemeinde im Jahr 1955 1.604 Mitglieder. In den Jahren 1958/59 wurde die Kirche renoviert und umgebaut. Der Umbau bezog sich in erster Linie auf das Wohnhaus und den Bau der Büroräume für die Verwaltung des Apostelbezirkes. Ende der sechziger Jahre wurde die Gemeinde in „Berlin-Prenzlauer Berg“ umbenannt.
1975Dank der zentralen Lage und der Größe unserer Kirche fanden hier viele Festgottesdienste und große Segensstunden statt. Unsere Kirche wurde auch für den ersten Besuch eines Stammapostels in der damaligen DDR als Versammlungsort bestimmt. Der schon länger geplante Abbau der Orgel auf der Chorempore erfolgte beschleunigt. Als Ersatz wurde eine elektronische Orgel, Fabrikat Geithain 1002, installiert. Das an der Rückwand der Chorempore vorhandene große Fenster wurde durch ein Beton-Buntglasfenster ersetzt, welches unser Emblem darstellt. Es wurde ein unvergesslicher Höhepunkt, als Stammapostel Streckeisen am 24. August 1975 unsere Kirche betrat und einen Gottesdienst für die Bezirksämter und die Vorsteher der gesamten DDR hielt. Große Festgottesdienste fanden hier auch in den Jahren 1977 und 1978 statt, die durch die Anwesenheit des Stammapostels und vieler Apostel ein besonderes Gepräge erhielten. Im Jahr 1981 besuchte auch Stammapostel Urwyler die Gemeinde.
1981Die vorhandene Elektronenorgel wurde im Laufe der Zeit immer störanfälliger, daher wurde der Einbau einer Pfeifenorgel beschlossen. Am 8. Juli 1984 wurde die neue Sauer-Orgel eingeweiht. Einen großen Schreck gab es, als am 15. Oktober 1992 ein besonderer Fund gemacht wurde. Vor unserer Kirchentür wurde bei Baggerarbeiten eine scharfe Granate aus dem 2. Weltkrieg entdeckt und entschärft. Jahrzehnte gingen Tausende ohne Schaden darüber – eine besondere Bewahrung.