Home > Aktuelles > Zum Dienen berufen

Zum Dienen berufen

Am 27. März 2022 führte Bezirksapostelhelfer Helge Mutschler erstmals einen Gottesdienst in der Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg durch. Als Grundlage für seine Predigt verwendet er das Bibelwort Markus 10 Vers 45: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“

Der Apostel nimmt zunächst Bezug zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine: „Wir erleben sehr bewegte Zeiten, Zeiten des Unfriedens, Zeiten mit vielen Fragezeichen, Zeiten, die auf uns alle Auswirkungen haben. Ich glaube das geht an keinem von uns vorbei. Es macht mit uns allen etwas und umso schöner ist es durch unsere Sänger zu hören: ‚Verleih uns Frieden gnädiglich‘. Das kann der Liebe Gott. Ich möchte das zu Beginn dieses Gottesdienstes so ausdrücken: Liebe Schwester, Lieber Bruder, der Friede des Auferstandenen sei mit dir! Möge es jetzt wieder ruhig werden in unseren Herzen, denn Gott ist da. ER hat es versprochen, ER hat es verheißen. ER schenkt uns jetzt Frieden, Sicherheit und Orientierung, dass wir auch durch diese Zeiten hindurch kommen.“

Herrschen und Dienen

Anschließend ordnet Apostel Mutschler die Gottesdienstgrundlage der biblischen Begebenheit zu: Jacobus und Johannes, die beiden Söhne des Zebedäus, sind mit Jesus zusammen, sprechen mit dem Herrn und sagen ihm folgenden Satz: „Meister, wir wollen das du für uns tust, was wir dich bitten werden“.

„Das ist eigentlich eine ‚Unverschämtheit‘, was die beiden da an Jesus Christus herantragen“, so der Bezirksapostelhelfer. „Mit anderen Worten sagen diese beiden: So Jesus, jetzt sind wir mal dran!“

Apostel Mutschler wirft daraufhin die Frage auf: „Wie würden wir reagieren? Wahrscheinlich empört: Moment mal – so geht’s ja nicht!“ Jesus handle anders, denn er habe zu ihnen gesagt: „Was wollt ihr, dass ich für euch tue?“. Und sie äußern ihre Forderung gegenüber Jesus: „Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit“. Es sei unfassbar, so der Apostel, wie die Jünger versuchen, über den Herrn zu herrschen.

Die Forderung der Jünger nehme Jesus zum Anlass, um mit ihnen grundsätzlich über das Thema vom Herrschen und Dienen zu reden. Jesus habe gesagt: „Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an“. Was für ein aktueller Satz dies sei. Die, die „als Herrscher gelten“ … ER sage noch nicht einmal, die Herrscher seien. Diese Tatsache habe nichts an Aktualität verloren, so der Bezirksapostelhelfer. Sie sei „sehr aktuell“. Denn von Menschen, die als Herrscher gelten, gehe Unterdrückung, Elend und Machtmissbrauch aus.

Jesus ruft zum Dienen auf

Deshalb sage Jesus zu seinen Jüngern: „Aber so ist es bei Euch nicht“. Jesus drücke damit sein Vertrauen in die Jünger aus. Er kenne sie, sie hätten doch etwas anderes gelernt. Aus dem griechischen Urtext lasse sich deutlich entnehmen, was Jesus lehre: „Wer groß sein will, soll euer Diener sein, soll euer Diakon sein. Wer der Erste sein will, soll sich wie ein Sklave verhalten.“

„Wir wollen Dienen und keinen Machtmissbrauch ausüben. Wir wollen niemanden ‚deckeln“, unterstreicht der Apostel seine Aussage. Man könne seine Aufgabe als Diener auch darin sehen, andere zu fördern, groß und besser zu machen. Das sei eine grandiose Definition von Dienen. „Andere groß und besser zu machen ist das, was Jesus von uns möchte. Er hat es selbst praktiziert.“ Weiter erinnerte er an Jesus am Kreuz. Zum Mörder an seiner Seite habe er gesagt: „Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Mehr könne man einen anderen Menschen nicht fördern.

Seinen Nächsten groß machen

Das habe Jesu getan und jetzt sollten wir uns mir uns beschäftigen. „Wollen wir aufs Siegertreppchen? Wollen wir die Nummer eins sein? Setzten wir manchmal unsere Ellenbogen ein, um unseren Egoismus zu bedienen? Wir wollen uns nützlich machen, andere fördern und aufrichtig lieben. Auch wenn es außerordentlich schwerfällt, gilt das besonders unseren Feinden.“

Wenn uns das gelänge und alle Menschen sich fragen würden, wie sie ihren Nachbarn größer machen könnten, dann würde es keinen Unfrieden mehr geben, so Apostel Mutschler.“

Innere Fragezeichen

Bezirksältester Thomas Härm bekräftigt in seinem Predigtbeitrag, dass die Allmacht Gottes viele innere Fragezeichen beseitige. Durch die Gewissheit des Glaubens könnten viele Unsicherheiten entfallen. Andere Fragezeichen seien jedoch von großer Bedeutung:  „Wem, wie und womit können wir dienen?“  Dies seien die Fragen, welche uns beschäftigen sollten.

In dem Gottesdienst wurde einem Kind das Sakrament der Heiligen Versiegelung gespendet (Übermittlung der Gabe Heiligen Geistes) und es erfolgte auch eine Ruhesetzung eines Priesters (siehe gesonderten Bericht).

CD