Am Sonntag, den 18. September 2022 feierten Geschwister Klamt gemeinsam mit der Gemeinde ihre Hochzeit. Im Sonntagsgottesdienst empfing das Paar den kirchlichen Trausegen.
Auch, wenn es kein eigenständiger Traugottestdienst war, passte das Bibelwort aus Johannes 13, 34-35, welches Hirte M. Melchior dem Gottesdienst zu Grunde legte, in treffender Weise zu dem Anlass der kirchlichen Hochzeit:
„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“
An dieser Stelle sei besonders an das Jahresmotto der neuapostolischen Christen erinnert, „Gemeinsam in Christus“, denn es passt zu dem Gedanken, den der Gemeindeleiter direkt zu Beginn seiner Predigt mit der Gemeinde teilte. „Die Liebe Gottes ist kein Nebeneinander, sondern ein Ineinander und ein Miteinander.“
Hirte Melchior ging auf die Unterschiede zwischen menschlicher und göttlicher Liebe ein. „Menschliche Liebe ist gekennzeichnet durch die gegenseitige Anziehung zweier Menschen. Nicht jeder Mensch findet den anderen anziehend. Die göttliche Liebe hat einen anderen Charakter. Sie schließt alle Menschen ein. Alle Menschen sind Adressat der Liebe Gottes, egal welchen Geschlechtes, welcher Herkunft oder Gesinnung sie sind. Gott hat den Menschen seine Liebe gezeigt, indem er Jesus auf die Erde gesandt hat. Es gibt keinen größeren Ausdruck der Liebe, als das Leben für jemanden zu geben und Jesus gab sein Leben – für dich und für mich.
Zur göttlichen Liebe gehört auch die Liebe unter den Christen und in der Gemeinde. Jesus Christus hat alle angenommen, wie sie sind und genau das ist unsere Aufgabe innerhalb der Gemeinde und über die Gemeindegrenze hinaus. Christen haben den Anspruch an sich, anhand ihres christlichen Verhaltens als solche auch erkannt zu werden. Dazu gehört eine entsprechende Verhaltensweise. Lassen wir das Licht der Liebe Christi in der Umgebung des Bösen weiter leuchten und Jesus Christus dadurch in unserer Welt sichtbar bleiben.“
Der Hirte brachte Merkmale der Liebe Christi an: „Freud und Leid miteinander zu teilen. Das bedeutet Anteil am Leben des Nächsten zu nehmen, hier und da auch direkt oder indirekt zu helfen. Es gibt nicht nur Not in fernen Ländern, wo wir uns indirekt über Hilfsorganisationen helfen können, es gibt auch in der Gemeinde Hilfsbedürftigkeit.“ Hirte Melchior sensibilisierte die Gemeinde, auch einmal nach links und rechts zu schauen und Hilfe anzubieten, so wie Jesus Christus es getan hat, als er bspw. Wein aus Wasser machte, Brot vermehrte oder Kranke heilte. Das funktioniere jedoch nur, wenn wir auch die Nähe zur Gemeinde suchen, wie Jesus es auch in der Gemeinschaft mit seinen Jüngern getan hat. Ein weiterer Ausdruck der Liebe sei Vergebung. Jesus habe es am Kreuz vorgemacht: „Vergeben wir doch unserem Nächsten in gleicher Weise und üben uns in Gnade dem anderen gegenüber.“
Der Gemeindeleiter fasste die Gedanken in einem „5-Punkte-Plan“ zusammen, der sich in den Alltag mitnehmen lässt:
- den Nächsten respektieren
- Freud & Leid teilen
- praktische Hilfe leisten
- Nähe zum anderen suchen
- vergebungsbereit sein
Vor der Segenshandlung brachte Hirte Melchior dem Brautpaar den aaronitischen Segen aus 4.Mose 6, 24-26 in angepasster Form entgegen:
„Der Herr segne euch und behüte euch; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig; Der Herr Hebe sein Angesicht über euch und gebe euch Frieden.“
Der Hirte gab dem Brautpaar dazu einige Worte mit an die Hand:
„Mit Gott an seiner Seite kann man was bewirken. Er lässt euch nicht allein, sondern ist für euch da und wacht über euch. Dank und Sorgen könnt ihr bei ihm anbringen. In einer Ehe ist es unerlässlich, einen Wesenszug Gottes anzunehmen: gnädig zu sein. Wenn ihr euch an Gott haltet, habt ihr Frieden.“
Am Ende des Gottesdienstes sangen Chor und Gemeinde das in neuapostolischen Kreisen wohlbekannte Lied „Der Herr ist mein Licht“ und sprachen dem Brautpaar ihre Glück- und Segenswünsche aus. Im anschließenden Kirchencafé konnten die ersten Punkte des Gottesdienstes umgesetzt werden, indem die Gemeindemitglieder bei Gesprächen und leiblichem Wohl noch ein wenig zusammen blieben.