Zum Jahresabschluss predigte der Gemeindevorsteher am 28.12.2022 zu dem Bibelwort aus dem 34. Psalm, Vers 6:
„Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.“
Der 34. Psalm ist ein Lobpsalm Davids, der sich vor dem König Abimelech fürchtete, sich daher vor ihm wahnsinnig stellte, woraufhin ihn der König wegschickte.
Der Vorsteher drückte seine Freude darüber aus, dass „alle Anwesenden und per Technik
Angeschlossenen da sind und dem großen Gott die Treue gehalten haben“. Er forderte die Gemeinde auf, weiter auf Gott zu schauen, um das Glaubensziel zu erreichen. Jesus habe den Weg zu Gott freigemacht. Dafür könnten wir unseren Lob und Preis zum Ausdruck bringen.
„Am Jahresende lassen wir das Jahr Revue passieren. Wir denken an den Anfang zurück und an das, was wir uns im Allgemeinen oder Persönlichen vielleicht gewünscht oder vorgenommen haben und müssen rückblickend oft erkennen, dass das Ergebnis doch meist ein anderes gewesen ist.“
Viele Dinge und Ereignisse hätten uns 2022 im Irdischen beschäftigt. Kriege seien plötzlich zum Anfassen nah, die Pandemie noch nicht ganz beendet und die Inflation sorge bei vielen unter uns für Nöte und Zukunftsängsten. Es habe aber auch viele gute Dinge gegeben, die wir nicht vergessen und für die wir danken wollen. Viele Menschen seien auch im vergangenen Jahr für andere ein Segen gewesen, indem sie ihre Hilfsbereitschaft in Gebeten und aktiver Hilfe gezeigt hätten. Auch in der Gemeinde sei viel passiert. Wir hätten Ehejubiläen, Eheschließungen, Taufen, Festtage und Gespräche mit Glaubensgeschwistern erleben können. Auf all das, was in Liebe zu Gott und dem Nächsten an Gutem getan worden sei, sehe Gott mit Wohlgefallen.
Durch den Blick auf Jesus bekämen Belastungen einen anderen Stellenwert, führt der Vorsteher aus und fährt fort: „Sehen wir trotz Sorgen auf das, was uns Gott schenkt – die Apostel, den Glauben und die Möglichkeit, Gottesdienst zu erleben. Am Ende siegt Jesus Christus, das mag für uns ein Grund zur Freude und Anlass dazu sein, das Jahr im Aufschauen zu ihm zu beenden. Gleichzeitig schauen wir mit einem positiven Blick und der Gewissheit, dass wir uns auch zukünftig an ihn wenden und uns nach ihm ausrichten können, in das neue Jahr. Dabei wollen wir uns nicht zu sehr am Irdischen ausrichten, denn oft haben wir keinen Einfluss auf die Dinge.“
Der Vorsteher betonte, dass es keinen Grund gebe, ängstlich oder traurig zu sein – auch nicht, wenn etwas nicht gelingt, obwohl man sein Bestes gegeben habe. „Wir können immer zu Jesus Christus kommen, Gnade erhalten, uns auf ihn verlassen, ihm folgen und uns an ihm erfreuen.“
Priester Lux erzählte in seinem Predigtbeitrag eine Geschichte, die er im letzten Gottesdienst für die Jugend gehört habe:
„Ein kleiner Junge wurde in den Sommerferien von seinen Eltern immer an einen Ort gebracht, an dem er einen Teil der Ferien verbrachte habe. Irgendwann fühlte sich der Junge alt genug, die Reise mit dem Zug allein anzutreten. Mit den Worten: „Wenn du Angst hast, lies das“, gab der Vater ihm einen Zettel mit auf die Reise. Der Junge fühlte sich sicher in dem, was er tat. Die Mitreisenden allerdings verunsicherten ihn mit Aussagen, dass es doch schon ganz schön gefährlich sei, in dem Alter allein zu reisen und was alles passieren könne. Dem Jungen wurde immer mehr angst und bange. Er hätte letztlich den Zettel seines Vaters aus der Tasche geholt und ihn gelesen: „Ich bin im nächsten Abteil. Dein Papa“.
Der Priester übertrug dies zusammenfassend für das Glaubenseben: „Blicke auf Jesus Christus. Er sitzt im gleichen Zug wie du!“
Der Vorsteher legte der Gemeinde noch einen Gedanken des Stammapostels zum Jahresende 2022 ans Herz:
„Jeder von uns kann dieses Jahr in dem Wissen beenden, dass er von Christus geliebt und begleitet wird.“
Ein für den Schwerpunkt des Gottesdienstes besonders programmatisches Lied war das zum
Gottesdienstbeginn gesungene Lied aus dem Neuapostolischen Gesangbuches: „Nun lasst uns gehn und treten“ von Paul Gerhardt (GB Nr 29):
1. Nun lasst uns gehn und treten
mit Singen und mit Beten
zum Herrn, der unserm Leben
bis hierher Kraft gegeben.
2. Wir gehn dahin und wandern
von einem Jahr zum andern,
wir leben und gedeihen
vom alten bis zum neuen
3. durch so viel Angst und Plagen,
durch Zittern und durch Zagen,
durch Krieg und große Schrecken,
die alle Welt bedecken.
4. Ach Hüter unsres Lebens,
fürwahr, es ist vergebens
mit unserm Tun und Machen,
wo nicht dein‘ Augen wachen.
5. Gelobt sei deine Treue,
die alle Morgen neue;
Lob sei den starken Händen,
die alles Herzleid wenden!
6. Laß ferner dich erbitten,
o Vater, und bleib mitten
in unserm Kreuz und Leiden
ein Brunnen unsrer Freuden.
7. Hilf gnädig allen Kranken,
gib fröhliche Gedanken
den hochbetrübten Seelen,
die sich mit Schwermut quälen.
8. Sei der Verlassnen Vater,
der Irrenden Berater,
der Unversorgten Gabe,
der Armen Gut und Habe.
9. Sprich deinen milden Segen
zu allen unsern Wegen;
lass Großen und auch Kleinen
die Gnadensonne scheinen.