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Mehr als nur Selbsterniedrigung Gottes

Apostel Thomas Krack besuchte am 8. Januar 2023 zum ersten Mal seit seiner Ordination durch Stammapostel Schneider im Mai 2022 die Gemeinde. Ihn begleiteten alle bezirklichen Amtsträger sowie die Gemeindevorsteher des Kirchenbezirkes Berlin-Brandenburg Nord.

Als Grundlage für den Gottesdienst verwandte der Apostel ein Bibelwort aus Matthäus 2,2:

„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“

„Euer Weihnachtsbaum ist zwar in der Zwischenzeit verschwunden, aber wir wollen heute trotzdem noch einmal auf die Weihnachtsgeschichte zurückblicken“, eröffnete Apostel Krack. „Im Mittelpunkt steht heute gewissermaßen die zweite Weihnachtsbotschaft, die sich hinter den damaligen Ereignissen verbirgt.
Sie geht oft unter. In unserer Kultur und Tradition wird das Weihnachtsfest immer besonders unter dem Aspekt der Selbsterniedrigung Gottes betrachtet. Jesus kommt unter bescheidensten und widrigsten Bedingungen zur Welt. Die Bedeutung und den Wert, den dieser Mensch hatte, machte Gott eben nicht durch irdischen Prunk und Luxus sichtbar.“

Jesus – von Anfang an auch König

Apostel Krack ergänzte jedoch, mit der Geburt Jesu von Nazareth sei der Menschheit auch die Herrschaft eines neuen Königs verkündigt worden. „Im Lukasevangelium können wir nachlesen, wie die Engel Gottes die Hirten auf dem Feld mit Klarheit umleuchteten (vgl. Lukas 2,9). Gott offenbarte ihnen, dass in Bethlehem soeben der König der Welt geboren sei.
„Über die Magier, die sich aus dem Nahen Osten auf die Suche nach Jesus gemacht hatten, lesen wir ebenfalls, dass sie sich vor dem Neugeborenen niederwarfen und es anbeteten (vgl. Matthäus 2,10).“ Es sei bezeichnend, dass diese Heiden erkannten, wer Jesus ist. Sofort hätten sie glauben können, dass in der Krippe vor ihnen ein mächtiger Herrscher liegt.

Ein missverstandener Königstitel

„Die Tatsache, dass Jesus der Menschheit als König verkündigt wurde, führte bereits unmittelbar nach seiner Geburt zu einem entscheidenden Missverständnis. Es war kein irdischer Königstitel. Der Herr hatte keinen irdischen Herrschaftsanspruch.

König Herodes, dem die Prophezeiungen vom Gottessohn durch seine Schriftgelehrten hinreichend bekannt waren, war dieser neue König nicht geheuer. Durch grausame systematische Kindermorde versuchte er seine Macht zu schützen (vgl. Matthäus 2,16). Dabei hatte der verfolgte Jesus daran gar kein Interesse.“

Apostel Krack bezog sich ferner auf die Schilderung der Speisung der 5000 im Evangelium nach Johannes. „Nachdem Jesus in Galiläa das Wunder vollbracht hatte, diese Menschenmasse von über 5000 Anhängern mit Nahrung zu versorgen, zogen die Menschen aus seiner Macht wieder die falschen Entschlüsse. Sie wollten ihn zum König ihres Reiches krönen. Der Herr, der wusste, dass das nicht sein Auftrag war, zog sich daraufhin sofort in die Einsamkeit zurück (vgl. Johannes
6,15).“

Sein Reich ist nicht von dieser Welt

Der Apostel betonte, dass diese Begebenheiten Christen auch heute noch eine Mahnung sein müssen. Erwartungen und Vorstellungen, die mit dem Sohn Gottes verbunden sind, gelte es ständig zu überprüfen. „Denken wir auch an die enttäuschten Menschen in Jerusalem, die letztlich Jesu Tod einforderten. Sie hatten die Botschaft von der Gottesherrschaft falsch verstanden. Ihre Erwartungen waren falsch.
Bedenken wir, dass das Königreich Christi keinem irdischen Reich gleicht. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, sondern es führt uns in die ewige Gemeinschaft mit Gott.“

Predigtbeiträge aus dem ganzen Kirchenbezirk

Gemeindevorsteher Priester Reimann aus Schwedt an der Oder verglich die Gaben, die Gott den Menschen durch die Geburt seines Sohnes zuteilwerden ließ mit modernen Weihnachtsgeschenken. „Die Aufmerksamkeiten, mit denen man sich Heiligabend so beschenkt, sind oft nur von kurzer Freude. Die Verheißung, mit Gott zu dienen und zu regieren, bleibt unterdessen bestehen. Durch das Heilige Abendmahl können wir bereits jetzt in jedem Gottesdienst Gemeinschaft mit dem Herrn haben.“

Hirte Steinberg, Vorsteher der Gemeinde Barnim, unterstrich erneut, dass man sich vor Missverständnissen in Bezug auf Jesu Königstitel hüten müsse. „Es gibt Dinge, da hat der Herr gesagt, er tut es nicht. Dafür ist er nicht auf diese Erde gekommen. Überprüfen wir, wer in uns herrscht bzw., ob wir die Herrschaft Christi in uns zulassen.“

Vorsteher Priester Thurmann aus der Gemeinde Oranienburg betonte das Wesen der Hirten, die sich von der Verheißung der Engel nach Bethlehem leiten ließen. „Sie hatten diese Klarheit. Sie machten sich voller Eifer auf, um den neuen König zu sehen. Auch wir haben durch die Schriften eine Klarheit. Wir wollen den Ruf Gottes zum Dienen hören und uns im Glauben aufmachen. Ein anderes biblisches Beispiel dazu finden wir in der Berufung Moses. Nach anfänglichen Bedenken, dass er Gott nun dienen sollte, packte ihn einfach der Eifer.“

Letztlich unterstrich der Bezirksvorsteher Berlin-Brandenburg Nord, Bezirksältester Härm, die Kernaussage des Gottesdienstes. „Die Metapher des Sterns über Bethlehem hat auch heute noch Aktualität. Sehen wir den König der Welt immer noch strahlen? Wenn ja, dann haben wir die Klarheit, um die Wahrheit vom Heilsplan Christi zu verkünden.“