Am 4. August 2023 verabschiedete sich die Familie und die anwesenden Glaubensgeschwister der Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg im Trostgottesdienst von Schwester Ruth Hempler, welche nach 91 Lebensjahren am 28. Juli 2023 in die Ewigkeit abberufen wurde. Der Trostgottesdienst wurde durch den sie in den letzten Jahren begleitenden Priester Randolf Janz durchgeführt.
Priester Janz legte dem Gottesdienst ein Bibelwort aus dem 1. Brief des Jakobus, Vers 17 u. 18 zugrunde, wo es heißt:
„Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir die Erstlinge seiner Geschöpfe seien.“
Der Chor sang u. a. das Lied „Treff ich dich wohl bei der Quelle“. In älteren Ausgaben des neuapostolischen Gesangbuches folgte darauf der Refrain: „Ja, ich komm zur Lebensquelle“. Diese Gewissheit habe der Glaubensschwester sehr am Herzen gelegen.
„Wir schauen in Trauer auf das lange, erfüllte Leben eines geschätzten Gemeindemitgliedes“, so Priester Janz. „Ruth Hempler war ein Geschenk für ihre Familie und ein begabtes Gemeindemitglied. Schon früh stellte sie ihre Fähigkeiten in den Dienst Gottes. Sie wirkte als Chorsängerin mit und war mit ihrer offenen Art stets darum bemüht, dass sich jeder wohlfühlte. Das Telefon lag bis zuletzt bei ihr nie weit weg. Sie war ständig in Kontakt mit ihren Lieben und ihren Glaubensgeschwistern. Es entstand eine eigene kleine „Seelsorgegruppe“. Das tat ihr gut und den Anrufern.“
Oftmals habe sie gesagt: „Eigentlich sind in der Gemeinde alle meine Kinder“ – ihr Alter gab ihr das Recht dazu. Sie habe zwar auch die Schwächen vieler Mitglieder gekannt, aber sie sah in jedem das Gute, weil ihre Liebe groß genug war.
„Jetzt ist sie in Gottes Nähe, einem Ort der Geborgenheit. Das war ihr Ziel. Hier ist ihre Sonne zwar untergegangen, aber am anderen Ufer strahlt sie nun für andere“ – das war die Botschaft aus dem Gemeindelied „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“.
Hirte M. Melchior erinnerte sich in seinem Predigtbeitrag: „Als ich vor 20 Jahren in die Gemeinde kam, war sie eine der ersten die mich freudig begrüßte. Sie hat jeden angenommen, wie er war. Das war ihre Stärke bis zum Schluss. Sie hat sich um andere gesorgt. Solch eine Gabe in der Gemeinde zu haben ist eine Stütze. Eine wertvolle Gabe für wirklich jeden.“ Den Blumenschmuck in seiner Farbenfreude lobte der Hirte als besonders gelungene Widerspieglung ihrer Persönlichkeit.
Die gesamte Liedauswahl für den Gottesdienst nahm Schwester Hempler zu ihrer Lebzeit behutsam selbst vor. Eines ihrer Lieblingslieder war das Lied „So nimm denn meine Hände“, das ebenfalls noch als Gemeindegesang erklang.