Am 3. September 2023 besuchte Evangelist Jens Lange, Vertreter des Bezirksvorstehers, die Gemeinde, um den Glaubensgeschwistern Beate und Willfried Höft den Segen zu ihrem goldenen Ehejubiläum zu spenden. Für die Segenshandlung verwendete der Evangelist ein Bibelwort aus Matthäus 10,30-32:
„Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge. Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel.“
„Meines Bruders Hüter will ich sein“, griff Evangelist Lange zum Eingang des Gottesdienstes eine Liedzeile aus dem vorgetragenen Chorlied „Ich der Herr von Erd und All“ von Daniel L. Schutte und Renate Ramlau auf. „Dieser Satz ist ja die inhaltliche Umkehrung eines ganz bekannten Bibelverses. Gemäß dem ersten Buch Mose tötet Kain seinen Bruder Abel aus Eifersucht und als Gott ihn prüfend nach seinem Bruder fragt, sagt er ganz selbstverständlich: ‚Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?‘ (1. Mose 3,9).
Der Kontrast zwischen dem Bibelvers und der Liedzeile, die der Chor gesungen hat, könnte größer nicht sein. „Wir wollen auf unseren Nächsten achtgeben. In der Gemeinde, in der Familie und in der Ehe. Und dabei niemals kontrollierend mit dem Brennglas des Vorwurfes, sondern mit dem Brennglas der Güte. So, wie ihr es auch vorgelebt habt“, wandte sich der Evangelist an das Jubiläumspaar.
Priester Alexander Pusch unterstrich in seinem Predigtbeitrag, dass Liebe auf Gegenseitigkeit beruhe. „Das ist in einer Ehe der Fall – wer seinen Partner liebt, will, dass diese Liebe auch erwidert wird. Das ist mit unserer Beziehung zu Gott aber auch so. Gott will geliebt werden. Darum wollen wir uns bemühen und bereit sein, ihm zu dienen.“
Bevor Evangelist Lange dem Ehepaar Höft den Segen zur Goldenen Hochzeit spendete, stellte er in seiner Ansprache heraus: „Nach 50 Ehejahren und all den gesammelten Erfahrungen Gott immer noch zu loben – das ist schon ein Statement. Jetzt könnte man sich auch die Frage stellen: Was unterscheidet uns nach 50 Jahren eigentlich von den anderen Ehepaaren, die nie einen göttlichen Segen erbeten haben? Ganz einfach – wir wissen und ihr wusstet immer, dass der liebe Gott alles kennt und jeden einzelnen sieht. Mit diesem Bewusstsein lebt es sich anders. Und das strahlt ihr aus.“