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Eine Einladung, die man nicht ablehnen kann

Am Sonntag, den 5. November beging die Gemeinde den letzten der drei jährlichen Gottesdienste für Entschlafene im Jahr 2023. Nach dem Eingangsgebet verlas Gemeindevorsteher M. Melchior dafür das Bibelwort aus Offenbarung 1,17b., 18: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“

Als musikalische Eröffnung des Feiertagsgottesdienstes trug der Gemeindechor Johann Sebastian Bachs Vertonung von Johannes 3,16 vor: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass ER allen Menschen das ewige Leben schenken möchte“, griff der Vorsteher die Liedbotschaft auf. „Was für eine großartige Zusammenfassung des Evangeliums und für eine passende Botschaft für den heutigen Tag. Jesus erlebte das Menschsein und auch den Tod. Er, Jesus Christus, ging dann in die Bereiche des Todes und predigte dort das Evangelium. In seiner Macht liegen die Schlüssel zu allen Bereichen im Dies- und im Jenseits. Er ist es, der hineinlässt, und niemand anderes hat die Macht, die Tür zu schließen.“

Wenn ein Mensch sterbe, trenne sich der Leib von Seele und Geist. Das Irdische bleibe auf der Welt, Seele und Geist aber leben weiter. Der Mensch behalte seine Personalität, mit allem, was sie ausgemacht habe. Jeder braucht deshalb Gnade durch Jesus Christus. Er kenne jeden und werde nicht richten, wie Menschen richten. Er sei ein gerechter Richter und schenke dem Gnade, der an ihn glaubt und um Gnade bittet.

An diesem Sonntag würden den Entschlafenen die Sakramente angeboten werden, welche die Möglichkeit zum ewigen Leben bei Gott eröffneten, so der Vorsteher. Man müsse diese Einladung aber auch annehmen. „Das könnte einige Seelen auch Überwindung kosten, wenn sie der vollkommenen Liebe Gottes zum ersten Mal begegnen. Beten wir dafür, dass heute jeder das Heil in Jesus Christus annehmen kann, dem es angeboten wird. Jesus Christus hat für die Sünde der Menschen durch seinen Tod alles bezahlt.“ Die Botschaft Christi richte sich an alle, hier auf Erden und in der jenseitigen Welt: „Komm! Und wen dürstet, der komme; wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Offb 22,17). Es gebe keinen vernünftigen Grund, dieser Einladung nicht zu folgen, zitierte der Vorsteher abschließend Stammapostel Jean-Luc Schneider.

Priester Hahne führte in seinem Predigtbeitrag bewegende Gedanken zur Gedenkstätte Sachsenhausen aus, die die Jugend am Vortag besucht hatte.

„Die Anlage in Sachsenhausen war ein Konzentrationslager der Nationalsozialisten und anschließend auch einige Zeit noch ein Sonderlager der Sowjetunion, wo Menschen Leid und Gewalt angetan wurde, für die es keine Adjektive gibt. Die Zeit hat nicht viel von diesem Lager übriggelassen. Man sieht oftmals nur noch Fundamente, aber an einer der großen Steinflächen waren Blumen gepflanzt. Wir gingen dorthin und dort stand groß eine Frage: „Kann es eigentlich Hoffnung an diesem Ort geben?“

Heute gehe es auch um jene, die durch Gewalt und dergleichen aus dem Leben gerissen worden seien und eine große Entfernung zu Gott hätten. Daher laute die Antwort: „Es gibt Hoffnung für alle! Halten wir uns zu Jesus Christus und treten wir auch weiterhin für die ein, die noch in der Gottferne sind.“