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„Wo er wirkte, war Ausgeglichenheit und Frieden.“

Am 30. Dezember 2023 nahmen neuapostolische Christen aus verschiedenen Gemeinden der Region in der Kirche Berlin-Prenzlauer Berg Abschied von Bezirksälteste i. R. Detlef Itzigehl. Der ehemalige Bezirksvorsteher zog am 27. November im Alter von 82 Jahren in die Ewigkeit.

„Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich deiner gedenke in meinen Gebeten – denn ich höre von der Liebe und dem Glauben, die du hast an den Herrn Jesus und zu allen Heiligen. Denn ich hatte große Freude und Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen erquickt sind durch dich, lieber Bruder.“ (Philemon 4,5,7)

Diese Bibelwort legte Bischoff Udo Knispel dem Trost- und Trauergottesdienst zugrunde. Er würdigte Detlef Itzigehl als leidenschaftlichen Versöhner: „Glaube und Liebe kennzeichneten ihn. Durch diese Liebe sind viele schöne Dinge um ihn gewachsen. Man wird unseren Bezirksältesten immer als jemanden erinnern, der verbindende Elemente zwischen den Menschen gesucht hat. Wo er wirkte, war Ausgeglichenheit und Frieden.“

Untrennbar mit seinem Glauben verbunden war auch immer der „Vollendungsgedanke“. Die Naherwartung Jesu Christi sei der Mittelpunkt seines Glaubens und Wirkens gewesen, so der Bischoff.

„Wir sind dankbar, dass wir ihn hatten. In diesem Moment der Trauer und Trennung freuen wir uns bereits auf das Wiedersehen in der Ewigkeit.“

Evangelist Frank Possin aus der Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg unterstrich in seiner Traueransprache die Charakterisierung durch den Bischoff: „Wer an unseren verstorbenen Bezirksältesten denkt, der denkt zwangsläufig an Frieden. Er konnte verschiedenste Sichtweisen zusammenführen. Die Konsequenz, mit der er als Bezirksvorsteher zwangsläufig auch Entscheidung treffen musste, stand nie im Widerspruch zu seiner ausgleichenden Liebe.“

Der Bezirksvorsteher des Kirchenbezirkes Berlin-Brandenburg Ost, Evangelist Jens Lange, berichtete anschließend aus der Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Bezirksältesten im Musikbereich. „Eines Tages sagte er zu mir: ‚Jens, ich möchte, dass du einen Bezirksjugendchor gründest.‘ Mir fielen damals auf Anhieb natürlich viele Gründe ein, die dagegen einzuwenden waren. Aber er sprach mir mit den Worten ‚Jetzt horche mal…‘ Mut zu und versicherte mir, dass ich der Aufgabe gewachsen sei. So konnte er sein. Überzeugt und entschieden aber dabei nie hartherzig.“

Der letzte Predigtbeitrag kam von Bezirksältesten Helmut Kaspar aus dem Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg West. Hier wurde der verstorbenen Bezirksälteste als Gemeindemitglied von Falkensee zuletzt seelsorgerisch betreut worden. „Ich habe ihn leider erst als Ruheständler kennenlernen dürfen. Vor unserer ersten Begegnung hatte ich natürlich großen Respekt vor ihm, wie das bei einem verdienten Amtsträger eben so ist. Aber er war sofort sehr herzlich.“ Alle bisherigen Charakterisierungen aus dem Trostgottesdienst könne er nur unterstreichen.

Bezirksältester Kaspar würdigte anschließend auch das kirchliche Engagement der Familie: „Euer Vater und Opa scheint aus euch eine sehr musikalische Familie gemacht zu haben. Ich habe mir sagen lassen, dass er euer Talent gerne gefördert hat, verbunden mit dem Wunsch, dass ihr diese Gaben dann auch in der Gemeinde einbringt. Das tut ihr. Habt vielen Dank dafür.“

Die Trauergemeinde verabschiedete dankbar einen besonderen Menschen, dessen Leben und Wirken über seinen Tod hinaus prägend bleibt.